Das Mittelmeer hat hier rund um Antalya auch im Winter eine Temperatur von
etwa 17°C, d. h. normalerweise gibt es keinen Frost. Doch so wie in
Deutschland ist im Jahr 2012 alles anders. Ende Februar sahen wir erfrorene
Bananenstauden und gerade jetzt, während ich schreibe, hagelt es. Doch davor
hatten wir ein paar sonnige Tage, und es blüht schon einiges. Besonders an
den zahlreichen antiken Mauern wärmen sich die ersten Blüten.
Altstadt von Antalya, ganz rechts eine blühende Mauerkrone am Hadrian Tor.
Cymbalaria muralis, das Zimbelkraut quillt überall aus den Ritzen
des Hadrian Tores in der Altstadt von Antalya. Ursprünglich aus dem
Mittelmeergebiet ist es heute überall verbreitet, auch im kühleren
Deutschland.
Hyoscyamus aureus, das Goldgelbe Bilsenkraut wächst ebenfalls gern
an den alten Mauern. Es ist besonders im Nahen Osten verbreitet aber auch an
vielen anderen Plätzen der Welt zu finden. Seine Giftigkeit bzw.
Rauschwirkung ist der des
Schwarzen Bilsenkrautes entsprechend, dass ich in Tibet fand.
Smyrnium olusatrum, die Gespenst-Gelbdolde, eine zweijährige
Pflanze, wird auch als Pferde-Eppich bezeichnet und wächst wahrlich
gespenstig hoch, bis 1,50 m, zwischen den antiken Trümmern.
Sie kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum ist aber auch weiter
verbreitet, da sie als Nutzpflanze in der Küche dient.
Am Steilufer von Antalya leuchten zahlreiche Wolfsmilch-Gewächse vom
Tuffstein-Hang.
Die wohl auffallendste ist die Palisaden-Wolfsmilch, Euphorbia caracias,
mit über 1 m. Wir fanden sie auch noch in 1000 m Höhe an den Felsen von
Termessos.
Noch größer, etwa 2 m hoch, ist Euphorbia arborescente, die
Baumartige Wolfsmilch. Laut Wikipedia
enthält die Gattung Wolfsmilch 1260 Arten. Deshalb kann ich nicht
garantieren, ob es sich hier im Bild wirklich um die Baumartige Wolfsmilch handelt.
Oxalis pes-caprae, der Nickende Sauerklee wächst am Fuße des
Steilufers im Gebüsch auf gutem Boden. Er kommt ursprünglich aus Südafrika,
ist aber heute im ganzen Mittelmeergebiet und darüber hinaus verbreitet.
Im Rasen bleibt er etwas kleiner und bildet einen schönen Farbtupfen.
Allium neapolitanum, der Neapolitanische Lauch ist im
Mittelmeergebiet weit verbreitet. Die ganze Pflanze ist eßbar.
Asphodelus aestivus, der Ästige Affodill ist eine
charakteristische, weit verbreitete und häufige Pflanze des
Mittelmeergebietes, hier am Köpri-Fluss, nahe Aspendos.
Diese hübsche "Margerite" konnte ich noch nicht bestimmen. Sie wächst Ende
Februar in Massen an den Straßenrändern.
Ebenfalls in Massen an Straßenrändern und im öffentlichen Grün wächst
Callendula officinalis, die Wildform unserer Garten-Ringelblume.
Sie hat sogar Ende Februar schon Samen angesetzt.